Ein Abend in der örtlichen Psychiatrie
- Prolog -


Es war einmal vor langer Zeit ...

... da stellten - welchen denkenden Menschen wundert es - zwei wertvolle Mitglieder dieser Gesellschaft, Don Dobermann und Pekinesen Paule, anlässlich eines gemütlichen Videoabends bei Berücksichtigung des Tagesgeschehens, der persönlichen Eindrücke und Erfahrungen zum wiederholten Male fest: "Die Welt ist verrückt!"

Allerdings schien es geboten, die Mehrheitsverhältnisse in diesem unserem Land zu berücksichtigen. Und so konnte man nur einen Entschluß fassen: Nicht die Mehrheit sondern die beiden Protagonisten sind durchgeknallt - traurig aber wahr ...

Doch holen wir noch weiter aus: Don Dobermann und Pekinesen Paule teilten schon seit langer Zeit ihr Hobby DFÜ und trafen sich auf irren Festen ("User-Treffen" genannt) oder Geburtstagsfeiern des Ober-Irren Don Dobermann ("Legendary Events" genannt). Aber auch Filme sehen die Irren sehr gerne, insbesondere blutige Horrorfilme ab 18, und so dauerte es nicht lange, da teilten die Irren auch dieses Hobby.

Pekinesen Paule auf dem Weg zu Don Dobermann Mit der fortschreitenden Entwicklung der Technik hielten DVD-Player, Surround-Sound und Breitbildschirme Einzug in das heimische Leben der Irren, die, dermaßen ruhiggestellt, nun keine große Gefahr mehr für die Umwelt darstellten. Vielmehr konnten sie, stärker denn je, ihren Neigungen nachgehen und verbrachten Abend um Abend, Nacht um Nacht mit Filme gucken und Witze reissen.

Irgendwann, die Irren wurden älter und vergeßlicher, begannen sie ihre gegenseitigen Schmähungen nächtens auf Schmierzettel zu kritzeln, damit sie sich tags darauf in ihrer virtuellen Irrenanstalt, der Mailbox KoSo, selbige wieder um die Ohren hauen konnten - zur Freude der restlichen Irren.

Doch dieses war mühselig und inhaltlich auch nicht immer unumstritten, und der Ober-Irre kam auf die Idee, doch einfach ein Diktiergerät zu benutzen. Gesagt, getan - fortan sprachen die Irren (fast) alles auf Band, um sich hernach daran zu ergötzen und es in Textform unter den anderen Irren zu verbreiten.

Pekinesen Paule auf dem Weg nach Hause Doch erstmal als Datei vorhanden, wurden diese Protokolle des Wahnsinns auch in das Netzwerk des Mailbox-Verbundes MausNet gespeist. Wider Erwarten fanden die Protokolle auch unter den dort dahinvegetierenden Fremd-Irren Anklang. Und da der Ober-Irre mittlerweile eine irre Website besaß, dauerte es nicht mehr lang, daß auf dieser Website die Erlebnisse der Irren ihre virtuelle Heimat fanden.

Und hier sind Sie jetzt! Warten, vielleicht verwundert, vielleicht gespannt, auf das, was jetzt kommt: Die Niederschriften von irren Abenden von irren Menschen. Denn, um den Alt-Meister des Horrors, Wes Craven, aus "Scream" zu zitieren: "Niemand wird durch Filme wahnsinnig, aber sie machen Wahnsinnige kreativer."

Treten Sie ein und werden Sie vielleicht selbst irre, beim Lesen von "Ein Abend in der örtlichen Psychiatrie". Also Licht aus, Vorhang auf:


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Ach ja: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lästern sie noch heute ...